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Die Instyle verrät auch dieses Jahr wieder die Haar-Trends für die Herbst-Wintersaison 2018/2019:
Einige von ihnen kommen uns vor wie eine längst vergessene Erinnerung, die sich irgendwie nach zuhause anfühlt. Andere erinnern eher an eine peinliche Jugendsünde, an die man sich aber niemals wieder heranwagen würde. Wie immer spielen Kindheitserinnerungen der aktuellen Mittzwanziger eine große Rolle, sowie die Fotoalben ihrer Eltern. Für die anstehende Saison heißt es: Von Balayage und Farbsprays über French Cuts bis hin zum Comeback des Vokuhilas ist alles dabei.


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Vokuhila bedeutet im übrigen ‚vorne-kurz-hinten-lang‘ und wäre nach den Vollbärten oder sogar den Oberlippenbärten, die man in den letzten Jahren schon an dem ein oder anderen Szene-Hipster entdeckt hat, die logische Konsequenz. Ob die Hipster sich da freuen werden, wenn der Vollbart nun vom Gesicht in den Nacken wandert?! Wie viele von ihnen stur dem Trend hinterherrennen werden, nur um dazuzugehören oder sich vom „Mainstream“ abzugrenzen, bleibt abzuwarten. Selbst viele Friseure sagen, dass ein Trend meist überspitzt und nicht tragbar sei. So sähe Brad Pitt mit Vokuhila bestimmt eher fragwürdig aus. Oder was würde die Mehrheit denken, wenn er plötzlich auf dem roten Teppich damit auftauchen würde. Um gut auszusehen, muss man nicht immer hip auf dem Kopf sein. Hip bedeutet laut Wörterbuch: auf dem Laufenden; zeitgemäß. Das mag ja sein. Es gibt tatsächlich Menschen, die legen darauf wenig Wert; gehen nur ein paar Mal im Jahr zum Friseur. Sie fühlen sich wohl und sehen trotzdem gut aus. Es kommt darauf an, wie sehr sie sich mit der Wolle auf dem Kopf identifizieren können.


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Der Vokuhila war etwa von 1982 bis 1987 ‚trendy‘ und aufgrund der vielen Vorurteile und Wertungen über ihn, hat man ihn auch seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen; Ist es vielleicht ein Zeichen von Toleranz, dass er nun plötzlich zurückkehren darf? Und wie viele werden ihn tatsächlich tolerieren? Wenn ein junger Mann einen Vokuhila möchte, weil er sich tatsächlich damit wohl fühlt und identifiziert, sieht man einen gewaltigen Unterschied zwischen ihm und demjenigen, der ihn nur trägt, weil er damit gerade einem Trend hinterherrennt, der gar nicht zu ihm passt.


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Mode und Hairstyling haben eine größere Macht über uns, als uns bewusst ist. Sie geben uns ein Lebensgefühl. Mit Sicherheit geben wir uns mit offenen Haaren in einer Jogginghose anders als in einem Abendkleid mit Hochsteckfrisur und bewegen uns auch anders, obwohl doch noch immer derselbe Mensch darin steckt. Oder ändert sich der Mensch, sobald er sich „verkleidet“ um sich der Gruppe anzupassen, die dieselbe Verkleidung trägt?

Mit Mode und Styles machen wir uns zu einer bestimmten Personengruppe zugehörig, grenzen uns von anderen ab und stecken diejenigen mit einem anderen Stil schnell in eine Schublade.
Dabei kann Stil so viel mehr sein: Vielleicht trägt der eine gerne Frisuren aus vergangenen Jahrzehnten, die ihm Erinnerungen von damals einhauchen und zufällig grade im Trend sind. Vielleicht ist ein anderer fasziniert von dem Lebensgefühl, das an Vintage Kleidungsstücken hängt, obwohl sie grade nicht im Trend sind. Und vielleicht geben manche Frisuren und Klamotten einem anderen auch einfach nur mehr Selbstsicherheit und das Gefühl, irgendwo dazuzugehören.Wenn Balayage, French-Cuts, Vokuhilas und Farbsprays nun etwas Positives dazu beitragen, warum dann nicht?


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Die Babyboomer, so wie viele unserer Mütter benutzen Farbsprays im Übrigen schon seit langem, um ihre mittlerweile grauen Ansätze zu verstecken. Und in den Neunzigern habt ihr sie euch als Kinder vielleicht sogar schon selbst in die Haare gesprüht, weil ihr einfach total begeistert von der Idee wart, mal rote Haare zu haben oder weil blau eure Lieblingsfarbe war. Ein Trend basiert oft auf längst vergessenen Erlebnissen, die man zurück ins jetzt holt. Und das kann das Schöne daran sein. Er sollte aber nicht dazu dienen, sich dahinter zu verstecken. Wenn es Dir gut tut und du dich damit wohl fühlst, dann lass den Trend auf dich wirken. Wenn nicht, dann steh zu dir selbst und bleib einfach so, wie Du bist. Denn jeder Mensch ist perfekt, so wie er ist.

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